70 × in der Minute schleudert die Herzkammer den „besonderen Saft“ (Goethe), Blut, in die Arterien, die den ganzen Körper durchziehen. Das Blut strömt anschließend über das System der Venen in das Herz zurück. Es gibt aber noch ein weiteres Gefäßsystem in unserem Körper, die Lymphgefäße, die als Saugadern den Venen oder Arterien gegenübergestellt werden.
Die Manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine spezielle Form der Massage. Durch die MLD wird speziell das Lymphsystem und das flüssigkeitsführende Gewebe mit dem Ziel beinflusst, eine Schwellung, d.h. Ansammlung von Flüssigkeit, zu beseitigen. Die Griffe orientieren sich entlang dem Verlauf von Lymphgefäßen in Abflussrichtung. In bestimmter Abfolge werden einzelne Körperregionen behandelt. Die leichte Drucksteigerung im Gewebe begünstigt die Aufnahme von Gewebsflüssigkeit über die Initialgefäße in die Lymphbahnen. Die Dehnung des Gewebes regt die glatte Muskulatur der Lymphgefäße zur Kontraktion an.
Das Prinzip beruht im Gegensatz zur herkömmlichen Massage auf einer bestimmten Grifftechnik, rhythmisch-kreisend-pumpenden Griffen durch flaches Auflegen der Finger bzw. Hände bei fein dosiertem Druck. Damit wird der Lymphabfluss aktiviert, das Gewebe entstaut und kann sich dadurch entspannen. Die Lymphe wird abdrainiert und frisches, sauerstoffreiches Blutplasma und andere Substanzen können das Gewebe wieder ernähren und regenerieren.
Ziel der Manuellen Lymphdrainage ist es, die Lymphtransportkapazität zu verbessern, bestimmte Körperregionen zu entstauen, Schmerz zu lindern, die Eigenmotorik der glatten Muskulatur der Lymphgefäße zu verbessern und die Neubildung von Lymphgefäßen an Unterbrechungsstellen zu fördern.